Feuerwehren und Bürgerwehren hat es schon immer gegeben, die mit mehr oder weniger wirkungsvollem Gerät einen Brand bekämpften. Die Industrialisierung brachte auch bei den Feuerwehren erhebliche Verbesserungen. So wurde im Jahr 1834 die erste Spritze nach Ober-Ohmen geliefert. Mit dieser neuen Spritze konnten Brände nun wesentlich wirkungsvoller bekämpft werden. Die Hilfe der Nachbarwehren blieb dennoch nicht aus.
Auch zur damaligen Zeit wurden die Feuerwehrleute schon vergütet. Nach einem Brand in Ruppertenrod im Jahr 1899, wobei die Feuerwehr Ober-Ohmen nicht zum Einsatz kam, zahlte das Großherzogliche Kreisamt Alsfeld eine Vergütung von 50 Pfennig pro Mann.
Im September 1901 wurde erneut eine Spritze nach Ober-Ohmen geliefert. Diese hatte eine Leistung von 250 Liter in der Minute bei einem Schlauchdurchmesser von 120mm und 14 Mann Bedienung. Bezahlt wurde die Hälfte beim Kauf und der Rest ein Jahr später. Die neue Spritze musste sich in den folgenden Jahren einer Serie von Bränden bewähren.
In den Jahren von 1894 bis 1933 bestand in Ober-Ohmen eine Pflichtfeuerwehr. Auf Initiative des damaligen Bürgermeisters Heinrich Horst wurde die Freiwillige Feuerwehr gegründet. Für den Ort war diese Gründung ein großer Aufschwung. Es wurden neue Uniformen und weitere Geräte angeschafft. Während des 2. Weltkrieges mussten notgedrungen auch viele Frauen zum Feuerwehrdienst, da die meisten Männer zur Wehrmacht eingezogen wurden.
Der erste Tragkraftspritzenanhänger wurde 1941 angeschafft und somit auch die erste Motorspritze in Ober-Ohmen. Während des Krieges entstand bis zum Jahr 1949 wieder eine Pflichtfeuerwehr.
Die Freiwillige Feuerwehr wurde durch den damaligen Brandmeister Karl Post ins Leben gerufen. Ein Jahr später wurde Gottfried Riedesel, Freiherr zu Eisenbach zum 1. Vorsitzenden gewählt. Karl Post wurde als Oberbrandmeister bestätigt, dessen Stellvertreter wurde Fritz Pabst. Die erste außerordentliche Generalversammlung fand am 22. August 1952 statt. Otto Brost wurde zum 1. Vositzenden und Brandmeister gewählt.
Die Teilnahme am Feuerwehrgeschehen und an den Übungen wurde sehr ernst genommen. Bei etwaigen Versäumnissen oder mehrmaligem Fernbleiben von Übungen wurde mit Geldstrafen oder sogar mit Ausschluss aus der Feuerwehr bestraft.
1960 wurde erneut eine Motorspritze angeschafft. Eine Bachert TS 8/8 mit VW Motor, Wasserringentlüftungspumpe und Gasstrahler zum Ansaugen. Eine weiter wichtige Bereicherung war das Feuerwehrfahrzeug (TSF), welches im Jahr 1969 angeschafft wurde. Für die Unterbringung des Fahrzeuges musste ein Backofen vom Backhaus im Schnepfenhain geopfert werden.
Ein weiteres großes Ereignis war die Einweihung des neuen Feuerwehrgerätehauses im Dorfgemeinschaftshaus.
Die Gründung der Jugendfeuerwehr war im Sommer 1980. Jugendfeuerwehrwart war Gustav Krtsch und sein Stellvertreter Günther Spitzki.
Seit 1980 wird bis heute an Himmelfahrt die Vatertagsfete gefeiert.
Die Beteiligung der Feuerwehr am Weihnachtsmarkt mit Glühwein- und Würstchenverkauf besteht seit Anfang der 90-ziger Jahre.
Die Ausbildung der Mitglieder aus der Einsatzabteilung wird bis heute sehr ernst genommen. Wurden früher Dienstgradabzeichen buchstäblich wahrlos aus der Zigarrenkiste genommen und aufgenäht, entscheiden heute absolvierte Lehrgänge über den Dienstgrad.
Auch die Art der Feuerwehreinsätze hat sich über die Jahre verändert. Es sind nicht mehr hauptsächlich Brände, die es zu löschen beginnt, sondern gleichermaßen auch Einsätze im Bereich der technischen Hilfeleistung oder Öleinsätze.
1988 bekam die Feuerwehr Ober-Ohmen eine neue Tragkraftspritze von der Gemeinde Mücke. Dies war die erste Pumpe in der Gemeinde, die mit einem Elektrosauger ausgerüstet war. Weiterhin wurden in den darauffolgenden Jahren Handsprechfunkgeräte angeschafft um eine bessere Verständigung untereinander und mit anderen Wehren herzustellen.
Seit 1992 steht ein neues Fahrzeug (TSF-W) im Gerätehaus. Dieses verfügt über einen Tank mit 500 Litern Wasser. Die Atemschutzgeräte, die bisher auf dem neuen Fahrzeug fehlten wurden im Jahr 1997 angeschafft.
Die alljährliche Seniorenübung kommt auch nicht von ungefähr. Bei den Einsätzen erschienen nicht nur die Mitglieder der Einsatzabteilung, sondern auch die ehemaligen Aktiven.
Bei all dem Ehrgeiz bei den Übungen und Einsätzen kommt natürlich auch die Kameradschaftspflege nicht zu kurz.
Chronik der 1. Vorsitzenden, der Ortsbrandmeister und Wehrführer sowie dessen Stellvertretern von 1933 bis heute:
Jahr | 1. Vorsitzender | Stellv. Vorsitzender | Ortsbrandmeister / Wehrführer | Stellv. Ortsbrandmeiseter / Stellv. Wehrführer |
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1933-1949 | Otto Brost (nach Überlieferung) | Otto Brost (nach Überlieferung) | ||
1949-1950 | Karl Post | Baron Gottfried von Riedesel | Karl Post | Baron Gottfried von Riedesel |
1950-1952 | Baron Gottfried von Riedesel | Karl Post | Karl Post | Zeitweise Fritz Pabst und Hans Stojanek |
1952-1958 | Otto Brost | Hans Stojanek | Otto Brost | Hans Stojanek |
1958-1976 | Eugen Kratz | Hans Stojanek | Eugen Kratz | Hans Stojanek |
1976-1978 | Eugen Kratz | Kurt Oehler | Eugen Kratz | Kurt Oehler |
1978-1984 | Edwin Erbes | Kurt Oehler | Edwin Erbes | Kurt Oehler |
1984-1989 | Edwin Erbes | Wolfgang Schott | Edwin Erbes | Wolfgang Schott |
1989-2001 | Wolfgang Schott | Udo Oehler | Wolfgang Schott | Udo Oehler |
2001-2014 | Wolfgang Schott | Udo Oehler | Udo Oehler | Michael Köhler |
2014-2016 | Nadja Schott | Patrick Schott | Udo Oehler | Michael Köhler |
2016-2019 | Nadja Schott | Patrick Schott | Jörg Irzinger | Patrick Schott |
2019-heute | Patrick Nowak | Nadja Schott | Jörg Irzinger | Patrick Schott |
Siehe auch: